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Begriff:
Mit Hilfe der Lernziele formuliert der Lehrer seine Absichten zu einer bestimmten
Veränderung beim Schüler.
Lernziele geben an
Operationalisierbare Lernziele:
Dies sind Ziele, die in nachprüfbarer Weise angeben, welche Verhaltensweisen
Schüler nach dem Unterricht zeigen oder welche Fähigkeiten und Fertigkeiten sie erworben
haben sollen. Nicht alle Lernziele dürften unmittelbar operationalisierbar sein.
Beispiel:
Die Schüler sollen mit Hilfe eines Arbeitsblattes innerhalb von 10 Minuten am Beispiel
der Stoffe Natriumchlorid, Chlor und Chlorwasserstoff den Unterschied zwischen einer
Ionenbindung, Atombindung und einer polaren Atombindung erklären können.
Lernzielbereiche:
Klassifikation kognitiver Ziele:
Die Klassifikation könnte z.B. entsprechend der Anforderungsbereiche erfolgen. Daneben sind andere
Klassifikationsschemata, z.B. nach Bloom, denkbar.
Ziele des Anforderungsbereiches I (Wiedergabe von Kenntnissen):
- Wiedergabe eines Sachverhaltes
- Beschreibung und Verwendung gelernter und geübter Arbeitstechniken und Verfahrensweisen
in einem begrenzten Gebiet und in einem wiederholenden Zusammenhang
Beispiele:
- chemische Fakten und Gesetze, Definitionen von chemischen Begriffen und Größen kennen
- Beobachtungen sprachlich wiedergeben können
- Aufnehmen von Messergebnissen in Form von Tabellen oder in einer Grafik
Ziele des Anforderungsbereiches II (Anwenden von Kenntnissen):
- selbstständiges Auswählen, Anordnen, Verarbeiten und Darstellen bekannter
Sachverhalte
unter vorgegebenen Gesichtspunkten in einem durch Übung bekannten
Zusammenhang
- selbstständiges Übertragen des Gelernten auf vergleichbare neue Situationen, wobei
es entweder um veränderte Fragestellungen oder um veränderte
Sachzusammenhänge
oder um abgewandelte Verfahrensweisen gehen kann
Beispiele:
- chemische Fakten und Gesetze auf eine konkrete Situation anwenden können
- aus Versuchsergebnissen, vorgegebenen Messreihen und Gesetzen Informationen
entnehmen und nach bekannten Methoden verarbeiten können
- Planen von einfachen Versuchen zur Lösung vorgegebener Fragestellungen
Ziele des Anforderungsbereiches III (Problemlösen und Werten):
Diese Ziele umfassen die planmäßige Verarbeitung komplexer Gegebenheiten mit dem
Ziel, zu selbstständigen Deutungen, Folgerungen, Begründungen und Wertungen zu gelangen.
Dabei werden aus den gelernten Methoden die zur Bewältigung einer Aufgabe geeigneten
Methoden selbstständig ausgewählt und einer neuen Problemstellung angepasst.
Beispiele:
- Planen von Experimenten zu vorgegebenen oder selbst gefundenen Frage- bzw.
Problemstellungen
- Deuten von bisher nicht im Unterricht behandelten Beobachtungen und
Versuchsergebnissen
- eigenständiges Finden und Anwenden der zur Problemlösung erforderlichen
Methoden und Verfahren
- Zerlegen komplexer chemischer Reaktionsabläufe in ihre Einzelelemente
- kritische Beurteilung von Forschungsergebnissen und Produktionsprozessen
Stundenziele und Teilziele:
Zu jeder Stunde sollten ein Stundenziel und mehrere Teilziele angegeben werden, die ganz
konkret für die gegebenen Inhalte und Methoden formuliert werden sollten.
Beispiel:
Stundenziel: Die Schüler sollen einige Eigenschaften und das Reaktionsverhalten
von Chlor über vorgeführte Lehrerdemonstrationsversuche kennenlernen.
Teilziele: 1. Die Schüler sollen wissen
- dass Chlor eine größere Dichte als Luft hat
- dass Chlor eine bleichende Wirkung hat
- dass Chlor mit Eisenwolle unter Bildung eines braunen
Reaktionsproduktes heftig reagiert.
2. Die Schüler sollen aus der Reaktion von Chlor mit Eisen die Bildung
von Eisenchlorid vermuten und hierfür einen Nachweis vorschlagen.
Affektiver Lernzielbereich:
Im Unterricht sollten positive Affekte gefördert werden, um die Lernbereitschaft
der Schüler zu wecken.
positive Affekte Neugier Überraschung Erlebnis ästhetische Gefühle spielerische Freude Verstehen Gefühl der Kompetenz Befriedigung |
negative Affekte fehlende Motivation Desinteresse Gleichgültigkeit Langeweile Gefühl der Inkompetenz Resignation |
Klassifikation in Anlehnung an Krathwohl/Bloom:
Motorischer Lernzielbereich:
Dieser Bereich, auch pragmatischer bzw. psychomotorischer Bereich genannt, umfasst im Wesentlichen manuelle Fertigkeiten. Im Chemieunterricht geht es hierbei insbesondere um den sachgemäßen Umgang mit
Literatur:
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